Dieses Portfolio ist ein offenes Fenster
in meine Gedankenwelt –
roh, echt, ungeschönt.
Ich habe meine Worte fließen lassen,
ohne Dämme zu bauen,
ohne Angst vor dem Chaos.
Es kam heraus, was herausströmen wollte.
Schreiben war ein Akt des Loslassens,
ein Spiel mit dem Unfertigen,
ein Tanz mit der Imperfektion.
Sich trauen, sich vertrauen –
manchmal federleicht,
manchmal ein Kampf gegen innere Zweifel.
Worte sind mehr als Zeichen auf Papier.
Sie tragen Klang und Rhythmus,
sie malen Bilder,
breiten Atmosphäre aus wie Nebel über einer Stadt.
Sie erschaffen Räume, die atmen –
warm und einhüllend oder kantig und rau.
Sie lassen uns spüren,
was zwischen den Zeilen lebt.
Sie sind Brücken zu Gedanken,
die sonst verborgen blieben,
sie lassen uns stolpern,
nachdenken,
innehalten.
Dieses Portfolio ist kein klassisches Werk,
sondern eine Momentaufnahme des Schreibens selbst –
ein Echo meiner Gedanken,
ein Experiment mit Sprache,
eine Einladung,
Worte nicht nur zu lesen,
sondern zu fühlen.
Worte ohne Filter
Eine andere Perspektive
Manchmal glaube ich, sie lebt in Zwischenräumen – zwischen Tag und Nacht, zwischen Orten, zwischen Gedanken, die noch nicht ganz da sind, aber schon schimmern. Sie hat diese Art, gleichzeitig hier und woanders zu sein, als würde sie die Welt von innen und außen gleichzeitig betrachten.
Wenn sie lacht, dann echt. Wenn sie schweigt, dann weil sie nachdenkt, nicht weil sie nichts zu sagen hätte. Sie trägt Ideen mit sich herum wie lose Zettel in einer Jackentasche, zerknittert, aber wertvoll. Ihr Kopf ist ein endloses Archiv von Eindrücken, von Licht und Schatten, von Dingen, die andere übersehen. Sie sammelt Momente wie Fundstücke und verwandelt sie in Kunst, Worte, Bilder.
Sie hält den Blick. Direkt, ruhig, fragend. Sie durchschaut, aber ohne Härte. Sie sieht hin, wo andere wegsehen. Es gibt Tage, an denen sie sich selbst verliert in dem ganzen Denken, dem Fühlen, dem Sezieren von Dingen, die für andere einfach nur da sind. Aber das macht sie aus. Sie ist nicht jemand, der nur an der Oberfläche schwimmt. Sie taucht. Tief.
Manchmal frage ich mich, ob sie selbst merkt, wie sehr sie leuchtet. Nicht auf eine schrille, blendende Weise, sondern wie etwas, das von innen heraus schimmert, als würde in ihr eine Flamme brennen, die sich nicht mit großen Gesten, sondern in stillen Momenten zeigt.
Sie trägt die Welt in sich, Stück für Stück, nicht als Last, sondern als Puzzle. Sie sieht Verbindungen, wo andere nur leere Räume wahrnehmen. Sie kann aus einem Schatten eine Geschichte ziehen, aus einem Blick eine Frage machen. Ich habe sie oft beobachtet, wenn sie dachte, niemand würde es tun – wenn sie in einem Raum sitzt, umgeben von Stimmen, aber mit ihrem eigenen Klang in sich. Sie ist da, aber sie driftet ab, als würde sie an mehreren Orten gleichzeitig existieren.
Sie liebt es, Dinge zu verstehen. Menschen zu durchdringen. Nicht auf eine neugierige, laute Art, sondern leise, mit einem Blick, der stehenbleibt, wo andere weiterziehen. Sie hat dieses Talent, das Schöne in Dingen zu finden, die andere für selbstverständlich halten. Ein Riss in einer Wand ist für sie eine Geschichte. Eine zufällige Berührung kann in ihrem Kopf ein ganzes Bild auslösen.
Aber sie trägt auch einen gewissen Abstand in sich. Kein kalter, abweisender, sondern einer, der wie ein Schutzmechanismus funktioniert. Sie gibt sich nicht sofort hin. Es braucht Zeit, bis man sie wirklich greifen kann – und selbst dann bleibt immer ein Rest von Rätsel, ein Stück, das sie für sich behält.
Ich glaube, sie spürt die Welt intensiver als andere. Vielleicht ist das der Grund, warum sie manchmal müde wirkt, warum ihr Blick hin und wieder abschweift, als müsste sie sich von dem vielen Fühlen erholen.
Mitternacht - 2024/2025 - inneres Kino
Ich stehe auf einem Hügel in Südfrankreich,
die Dunkelheit hüllt mich ein wie ein Mantel.
Keine Sterne, nur Wolken,
die den Himmel verschleiern,
ein fernes Feuerwerk,
wie ein Herzschlag der Welt,
unregelmäßig, schwach,
kaum zu hören.
Die Luft ist frisch,
ein Hauch von Ewigkeit liegt in ihr.
Ich atme ein,
als könnte ich die ganze Welt
in meinen Lungen halten,
doch sie bleibt fern –
fremd.
Keine Zugehörigkeit.
Kein Zuhause.
Ich bin nur ich.
Ein Punkt im Nichts,
separiert von allem,
was Bedeutung haben könnte.
Unter mir die schlafende Erde,
über mir
die undurchdringliche Dunkelheit.
Und in mir –
eine Leere,
die so weit ist wie der Himmel selbst.
Vielleicht bin ich ein Schatten,
der sich selbst verloren hat,
vielleicht nur ein Gedanke,
der für einen Moment existiert
und dann verweht.
Mitternacht vergeht,
das neue Jahr beginnt.
Doch hier, auf diesem Hügel,
scheint die Zeit stehenzubleiben,
und die Welt –
unendlich weit weg.
Weirdo Univers &
der Tanz der
größenwahnsinnigen
Eintagsfliegen
Das letzte Kapitel im Weirdo Universe
Intro
Ich habe Fragen.
Zum Beispiel:
Wann genau haben wir beschlossen,
dass das hier alles uns gehört?
Wann haben wir aufgehört zu fühlen
und angefangen, zu zählen?
Wann wurde Geld wichtiger
als das, was man nicht kaufen kann?
Wann wurde Wachstum zum höchsten Gesetz?
und warum denken wir ernsthaft,
das sei kein Prozess?
Part 1
Wir haben uns eingerichtet in ’nem brennenden Haus,
die Wände tapeziert mit Verträgen, Lügen und Hass.
Haben den Boden vergiftet und wundern uns dann,
dass nichts mehr wächst außer Schuldgefühlen.
Wir haben den Himmel zerkratzt mit Raketen aus Stahl,
die Erde bestohlen, als hätten wir Anrecht darauf.
Haben das Einzige verkauft was uns ausmacht,
unsre` Menschlichkeit.
Bridge
Wir bauen Mauern, wo keine waren,
zeichnen Grenzen mit kalten Zahlen.
Verkaufen die Erde in Stück und Stein,
sagen „Es geht nicht anders, das muss so sein.“
Die Meere schreien, doch wir hören nicht,
die Wälder brennen, verlieren ihr Gesicht.
Wir suchen Flucht, wir suchen Gewinn,
doch was wir finden, hat keinen Sinn.
Hook
Das ist das Ende, das letzte Kapitel!
Kein Happy End, nur Asche und Stille.
Wir wollten Helden, sind Witzfiguren.
Der Vorhang fällt.
Das war’s dann wohl.
Part 2
Wir drucken die Zukunft auf Plastik und Scheine,
die Lunge der Erde wird schwarz wie die Beine
des letzten Insekts, das taumelnd noch fliegt,
bevor es im Smog seiner Zeit unterliegt.
Wir schufen Maschinen, doch keine Moral,
der Reichtum war echt, doch das Leben nur Zahl.
Und jetzt, wo die Wellen die Türme umspülen,
da fragen wir leise, ob Götter uns fühlen.
Hook
Das ist das Ende, das letzte Kapitel!
Kein Happy End, nur Asche und Stille.
Wir wollten Helden, sind Witzfiguren.
Der Vorhang fällt.
Das war’s dann wohl.
Outro
Vielleicht sind wir nur,
was die Zeit uns erlaubt,
ein Hauch von Bedeutung
auf Flügeln aus Staub.
Ein Hauch von Staub im kosmischen Licht,
die Welt dreht sich weiter,
sie braucht uns nicht.
Ich habe Fragen.
Doch die Antworten sind egal.